Santo Stefano Roero
Kirche San Michele Arcangelo
Die Kirche einer verschwundenen mittelalterlichen Siedlung mit wertvollen und unveröffentlichten barocken Wandmalereien
Auf der Kuppe eines Hügels in der Gemeinde von Santo Stefano Roero gelegen, überragte die dem Erzengel Michael geweihte Feldkapelle einst die heute verschwundene Siedlung Anterixio, bevor diese von Truppen aus Asti zerstört wurde. Die Bewohner des Ortes liessen sie 1729 auf eigene Kosten wieder aufbauen und ihr Gewölbe zeigt sehr schöne und bislang unveröffentlichte Freskenmalerein des 18. Jahrhunderts.Chiesa di San Michele Arcangelo
Frazione San Michele 14b, 12040 Santo Stefano Roero (CN)
DAS ROEROGEBIET ENTDECKEN
KIRCHE SAN MICHELE ARCANGELO
Die Kirche einer verschwundenen mittelalterlichen Siedlung mit wertvollen und unveröffentlichten barocken Wandmalereien
Schon seit langer Zeit steht die Kapelle San Michele Arcangelo auf der Kuppe eines Hügels auf dem Gebiet der Gemeinde von Santa Stefano Roero. Sie war vermutlich eine langobardische Gründung und stand oberhalb des Ortes Anterixio (oder Anterisio) vor dessen Zerstörung 1256 durch die Stadt Asti. Der Ort ist seit 1041 in Quellen überliefert, als Enrico II “der Schwarze” den Bau dem Bistum von Asti unterstellte. Nach der Zerstörung von Anterixio wurde ihre Zugehörigkeit zu den Kanonikern des Domkapitels von Asti, die sie bereits 1165 besassen, nochmals bestätigt.
Seit dem 17. Jahrhundert war sie dem Verfall preisgegeben bis zu ihrer Interdiktion (Verbot gottesdienstlicher Handlungen) im Jahr 1717. Die Bewohner des Ortes haben sie auf eigene Kosten wieder aufgebaut. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1729 und wurde 1919 zu einem “nationalen Monument” erklärt.

Die Fassade wird von einfachen Linien gegliedert, mit zwei Pilastern an den Ecken die ein vorgelegtes Gebälk und einen Giebel tragen. An der Südseite steht ein Glockenturm neben der Kirche.
Die Kirche hat ein Langhaus und einen rechteckigen Grundriss mit einer Marienkapelle auf der linken Seite und besitzt einen kostbaren Altar aus Holz aus dem 18. Jahrhundert. Auf der rechten Seite befindet sich die Sakristei.
Das Kirchenschiff wird belichtet durch drei Fenster in der rechten Wand und durch ein schönes Buntglasfenster mit dem Erzengel Michael in der Fassade. Das Schiff ist gewölbt mit einem Tonnengewölbe mit Stichkappen und endet im Presbyterium in gerundeten Ecken und einem Tonnengewölbe.
Das gesamte Gewölbe ist mit qualitätvollen Fresken aus dem 18. Jahrhundert im Stil des Rokoko dekoriert, die teilweise leider sehr schlecht erhalten sind. Ihre Ausführung könnte auf das Jahr 1729 zurückgehen mit ein paar Ausbesserungen und Ergänzungen aus späterer Zeit.
GEWÖLBEFRESKEN: DIE EVANGELISTEN (circa 1729)
In den vier Ecken des Gewölbes kann man zwei Evangelisten erkennen: sie sind dabei ihr Evangelium zu schreiben und jeweils an ihrem Symbol zu erkennen. Ein Evangelist ist Markus mit seinem Symboltier, dem Löwen, ein weiterer ist Lukas mit dem Stier. In einer dritten Ecke kann man nur noch den Adler erkennen, Symbol des Evangelisten Johannes und so bleibt für die vierte Ecke, deren Malerei nahezu vollständig zerstört ist, nur noch der Evangelist Matthäus mit seinem Symbol, dem Engel.

Die Evangelisten werden von gemalten Stukkaturen mit Rokkokornamenten gerahmt, während die Malereien im Zentrum leider vollständig zerstört sind. Man erkennt mit Mühe ein paar Linien, vielleicht befand sich hier die Darstellung des Erzengels Michaels dem die Kapelle geweiht ist.
Unterhalb der Malereien, vielleicht erneuert, findet sich eine Inschrift mit folgendem Text: PIJIS DELTETTO LARGITIONIBUS …BENEFICENTIA DEVOTUM BENIGNITATE VIROBU… BENEFICENTIA, was eine grosszügige Spende der Familie der Deltetto, deren Präsenz seit 1299 in dieser Region nachgewiesen ist, für die Malereien wahrscheinlich macht .